Interprofessionelle Zusammenarbeit, Frauen stehen im Kreis am Tisch, db dynamica

Die Bedeutung der Interprofessionalität nimmt in der Gesundheitsversorgung, aber auch in anderen Wirtschaftszweigen zu. Die interprofessionelle Zusammenarbeit gewinnt dort an Bedeutung, wo die einzelnen Fachpersonen mit ihrem Fachwissen nur einen Teil der komplexen Bedürfnisse abdecken können.

Was genau interprofessionelle Zusammenarbeit beinhaltet, gehen die Vorstellungen auseinander. Forschungsstudien zeigen jedoch auf, dass es verschiedene Arten der interprofessionellen Zusammenarbeit gibt. Die Art und Weise der interprofessionellen Zusammenarbeit ist vom Kontext abhängig. So erfordert zum Beispiel eine kritische Notsituation ein schnelles und zielführendes Handeln von involvierten Fachpersonen. Hier sind unmissverständliche Anweisungen und festgelegte Standards notwendig. Eine andere Form der interprofessionellen Zusammenarbeit findet beispielsweise bei einem Spitaleintritt statt. Verschiedene diagnostische, medizinische, pflegerische und betreuerische Prozesse müssen organisiert, koordiniert und abgesprochen werden. Es liegt auf der Hand: ein gut funktionierendes Schnittstellenmanagement liegt in der Verantwortung des Unternehmens.

Eine ganz andere Herausforderung der interprofessionellen Zusammenarbeit liegt dann vor, wenn Akteure aus verschiedenen Unternehmen oder Organisationen mit unterschiedlichen Vorstellungen, Zuständigkeiten und Fachlichkeiten während begrenzter Zeit gemeinsam eine Lösung erarbeiten. Direktive Anweisungen funktionieren in solchen Teams und Arbeitsgruppen nicht. Vielmehr müssen Lösungen diskutiert und ausgehandelt werden. Begriffe wie Kooperation, Kommunikation auf Augenhöhe, Verständigung oder Partizipation stehen im Vordergrund. Auf Augenhöhe kommunizieren bedeutet zum einen die eigenen Interessen vertreten und zum anderen, offen für konstruktive Ergebnisse zu sein. Oftmals stehen ungeklärte Rollenverständnisse, verfestigte Denkmuster, fehlende Vertrauensprozesse und versteckte Machtprozesse im Wege. Der Leitfaden «Runde Tisch» hilft im Gesundheitsbereich und Einzelpersonen mit Bedarf an interprofessioneller Zusammenarbeit als Vorbereitung und Orientierung. Dieser ist im Rahmen der CAS-Arbeit «Interprofessionelle Zusammenarbeit – jenseits von Hierarchie» zusammen mit der Fachgruppe Palliative Care Nidwalden entstanden.

Mit Fokus auf interprofessionelle Zusammenarbeit können Leistungserbringer der Grundversorgung aktiv zur individuellen Gesundheit beisteuern.

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