Selbstbild und Fremdbild im Alter: Wie Altersbilder entstehen

Das Bild vom Alter
formt sich lange,
bevor wir es erreichen

Altersbilder umfassen die individuellen und gesellschaftlichen Vorstellungen über das Altsein und Altwerden. Sie entstehen durch kulturelle Einflüsse, Werte, Medien und persönliche Erfahrungen. Diese Bilder beeinflussen sowohl das Selbstbild – also die eigene Vorstellung vom Altern – als auch das Fremdbild, wie ältere Menschen von der Gesellschaft wahrgenommen werden.

Bereits Kinder entwickeln Altersbilder, die sich im Laufe des Lebens verändern können. Themen wie Rente, Gesundheit, Einsamkeit, Leistungsfähigkeit oder Wertschätzung sind eng mit Altersbildern verknüpft.

Altersstereotype im Alltag: Vorteile, Risiken und Auswirkungen

Stereotype helfen, komplexe Informationen zu vereinfachen. Im Alltag geben sie Orientierung und ermöglichen schnelle Entscheidungen. Altersstereotype – also Kategorisierungen, die ältere Menschen betreffen – können sowohl positiv («weise», «erfahren») als auch negativ («langsam», «unflexibel») besetzt sein. Doch auch scheinbar positive Zuschreibungen wie «ältere Mitarbeitende sind beruflich stabil verankert» oder «gelassener im Umgang mit Herausforderungen» prägen unsere Erwartungen und unser Verhalten. Was zunächst wertschätzend klingt, kann unbeabsichtigt dazu führen, dass älteren Personen weniger Dynamik oder Veränderungsbereitschaft zugetraut wird. Werden diese Bilder nicht hinterfragt, prägen sie langfristig das Miteinander – im sozialen Umfeld ebenso wie im Berufsleben.

Stereotype sind
Abkürzungen im Denken –
aber oft Umwege
zur Realität

Problematisch wird es, wenn diese Denkmuster pauschalisieren und nicht der Realität entsprechen. Die Vielfalt innerhalb einer Altersgruppe wird oft ausgeblendet, was zu Fehlurteilen führen kann. Dabei wird zwischen der Vorstellung vom eigenen Altern (Selbstbild) und dem Fremdbild unterschieden. Unser Selbstbild beeinflusst unser Denken, Fühlen und Handeln und wird durch persönliche Erfahrungen sowie das Wunschbild geprägt, das wir von uns selbst haben. Das Fremdbild beschreibt, wie wir als Gesellschaft ältere Menschen wahrnehmen und einschätzen.

In Unternehmen beeinträchtigen solche Vorurteile das Führungsverhalten, wirken sich negativ auf die Motivation älterer Mitarbeitender aus – und werden zusätzlich durch die eigene Alterswahrnehmung von Führungskräften und Mitarbeitenden mitgeprägt. Wenn Führungskräfte und Teams ihr eigenes Bild vom Altern nicht reflektieren, verstärken sich altersbezogene Vorurteile – mit spürbaren Folgen für Motivation und Zusammenarbeit.

Altersstereotype im Arbeitsumfeld: Erkennen und abbauen

Führung gelingt,
wenn jedes Alter zählt

Ein bewusster Umgang mit unbewussten Altersstereotypen ist essenziell für eine inklusive Arbeitskultur. Studien zeigen, dass Stereotype unbewusst aktiviert werden und Entscheidungen sowie Kommunikation beeinflussen.

Deshalb sind folgende Schritte für Unternehmen und Führungskräfte entscheidend:

Selbstreflexion

  • Eigene Denkmuster und Vorurteile hinterfragen
  • Überlegen, ob unbewusst bestimmte Gruppen bevorzugt oder benachteiligt werden

Achtsame Wahrnehmung

  • In Gesprächen auf Gefühle und Reaktionen achten, ohne sich von den eigenen Gefühlen hinreissen zu lassen
  • Bewusst beobachten und die eigenen Gedanken hinterfragen
  • Gezieltes Nachfragen hilft, Situationen umfassender zu erfassen und voreilige Schlüsse zu vermeiden

Perspektivwechsel

  • Sich in die Lage anderer versetzen und ihre Sichtweise nachvollziehen. Dieser Perspektivwechsel ist ein wichtiger Denkprozess, der hilft, die Umstände anderer besser zu verstehen, Empathie zu fördern und Vorurteile zu reduzieren

Sensibilisierung

  • Wissen über verschiedene Kulturen, soziale Gruppen und Perspektiven aneignen.
  • Wissen über Altersdiversität erweitern

Vielfältige Kontakte

  • Bewusster Austausch mit Menschen aus unterschiedlichen Altersgruppen und sozialen oder kulturellen Hintergründen knüpfen
  • Altersgemischte Teams fördern

Feedback und Entscheidungsprozesse

  • Rückmeldungen und andere Wahrnehmungen aktiv einholen
  • Geschäftliche und persönliche Entscheidungsprozesse kritisch reflektieren und objektive Kriterien anwenden, damit Vorurteile keinen Einfluss nehmen und faire sowie transparente Ergebnisse erzielt werden

Motiviert bis zum Rentenalter und darüber hinaus: So gelingt’s

Motivation hält
die Kraft am
Arbeitsplatz lebendig –
egal wie viele Jahre Erfahrung

Faktoren wie Gesundheit, Arbeitsbedingungen, Wertschätzung und Personalpolitik haben einen direkten Einfluss auf die Motivation von Mitarbeitenden. Altersbezogene Vorurteile wirken sich spürbar auf das Arbeitsumfeld aus und können die wahrgenommene Arbeitsplatzqualität deutlich mindern. Motivation entsteht durch das Zusammenspiel innerer Antriebe und äusserer Rahmenbedingungen. Unternehmen sind deshalb gefordert, demotivierende Einflüsse gezielt zu erkennen und zu vermeiden – und gleichzeitig vorhandene Potenziale bewusst zu fördern.

Eine altersgerechte Führung erkennt individuelle Stärken, reduziert stereotype Zuschreibungen und setzt gezielt auf generationenübergreifendes Lernen. Mehr zum Thema «Selbsttest zum eigenen Altersbild» gibt es hier.

Altersfreundliche Führungskultur etablieren: So geht’s

Altersbilder «leben» und prägen eine Unternehmenskultur. Es umfasst dabei Gewohnheiten, Regeln, Abläufe und inoffizielle Praktiken. Eine alterssensitive Führungs- und positive Wertekultur kann durch einen strukturierten Prozess entwickelt werden. Dieser Prozess berücksichtigt die Bedürfnisse und Potenziale aller Altersgruppen. Weitere Infos zum Angebot finden Sie hier.

Schritte zu einer nachhaltigen und inklusiven Unternehmenskultur

Themen identifizieren

  • Analyse der bestehenden Strukturen (z.B. Rahmenbedingungen, Arbeitszeiten, Personalreglement, Massnahmen zur Gesundheitsförderung, Weiterbildungsangebote)
  • Umfragen zur Bedarfserhebung

Inhalte erarbeiten 

  • Verschiedene Perspektiven in Workshops und Kleingruppen einbinden
  • Moderne Moderationsmethoden für offene und konstruktive Diskussion nutzen

 Inhalte festlegen und konkretisieren

  • Relevante Themen identifizieren, die alle Generationen ansprechen
  • Wesentliches in den Mittelpunkt stellen – statt alles gleichzeitig zu wollen
  • Schwerpunkte setzen, die wirklich etwas bewegen

Kommunikation und Umsetzung

  • Starttermin und Ziele transparent kommunizieren
  • Wertschätzung ausdrücken und den Praxisbezug gezielt herstellen
  • SMART-Massnahmen entwickeln und integrieren
  • Alterssensitive Massnahmen schrittweise in bestehende Strukturen und Abläufe einbinden
  • Schaffung eines transparenten Monitoringsystems, um die Fortschritte regelmässig zu überprüfen und notwendige Anpassungen vorzunehmen.

Evaluation und Anpassung

  • Monitoring-System zur Erfolgskontrolle etablieren
  • Massnahmen regelmässig reflektieren und weiterentwickeln
  • Umfragen durchführen und die Wirksamkeit der Massnahmen prüfen

Langfristige Integration

  • Sicherstellung der dauerhaften Verankerung alterssensitiver Prinzipien in der Unternehmenskultur.
  • Awareness-Kampagnen für einen reflektierten Umgang mit Altersbildern im Arbeitsalltag
  • Schulungen zur alterssensiblen Führung, Diversity Management und Generationenmanagement
  • Altersbilder bewusst im Arbeitsalltag leben

Fazit: Altersbilder aktiv gestalten

Älterwerden im Unternehmen erfordert mehr als gute Absichten – es braucht gezielte Massnahmen, um Stereotype zu erkennen, Motivation zu fördern und alle Altersgruppen gleichwertig einzubinden. Werden Sie aktiv und stärken Sie eine wertschätzende, altersdiverse Arbeitskultur! Weitere Infos zum Angebot finden Sie hier.

Zukunft entsteht,
wenn Erfahrung zählt
und Vielfalt wirkt

Älterwerden im Unternehmen erfordert mehr als gute Absichten – es braucht gezielte Massnahmen, um Stereotype zu erkennen, Motivation zu fördern und alle Altersgruppen gleichwertig einzubinden. Werden Sie aktiv und stärken Sie eine wertschätzende, altersdiverse Arbeitskultur! Weitere Infos zum Angebot finden Sie hier.

Älterwerden im Betrieb ist komplex. Altersgerechte Führung und der Abbau von schädlichen Stereotypen setzen das Potenzial älterer Mitarbeiter optimal frei. Werden Sie aktiv und fördern Sie eine respektvolle, generationenübergreifende Zusammenarbeit!

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